Die Hegegemeinschaft 3 – Oberes Isental erstreckt sich auf die Gemeinden Buchbach, Ampfing (teilweise), Schwindegg, Obertaufkirchen (teilweise) und Rattenkirchen.
Sie ist in folgende Jagdreviere mit den derzeitigen Pächtern aufgeteilt :
Buchbach, Martin Weber, Felizenzell, Barbara und Richard Kern, Obertaufkirchen Ost, Georg Hans und Gerhard Kaindl, Obertaufkirchen West, Hans Überacker, Christoph Unterhaslberger und Andreas Maier, Rattenkirchen, Hermann Bierwirth, Rattenkirchen Süd, Gerhard Hell, Schwindegg, Dr. Karl Dürner, Stefanskirchen, Josef Reiser und Hubert Maier, Walkersaich, Rudolf Lechner, Weidenbach, Alois Huber, Eigenjagdrevier Schwindegg, (Hangmaul) Franz Eder.
In die Hegegemeinschaft 3 fällt auch das Gebiet des Thalhamer Mooses. Dieses gilt als das bedeutendste Niedermoorgebiet des Landkreises Mühldorf und ist als FFH Gebiet ausgewiesen. Vogel- und Pflanzenarten, die früher hier heimisch waren und vermehrt verdrängt wurden, können sich wieder ansiedeln. Beispielhaft der Kiebitz, Bekassine, großer Brachvogel.
Vorstandschaft
Derzeitiger 1. Vorsitzender ist Josef Reiser aus Aschau, als Stellvertreter fungiert Christoph Unterhaslberger aus Obertaufkirchen.
Um Kasse und Schriftverkehr kümmert sich Andreas Maier. Vorgänger als 1. Vorsitzender waren Alfons Zeiler und Rudolf Lechner, 2. Vorsitzender war Herbert Neudecker.
Aktivitäten
Die Hegegemeinschaft veranstaltet jährlich revierübergreifende, teilweise sogar hegeringübergreifende Jagden auf Fuchs und Rabenkrähen zum Schutz des Niederwildes und der Singvogelarten sowie im Interesse der Landwirte. Hier konnten schon beachtliche Strecken erzielt werden. Um diese Jagd für die einzelnen Jäger attraktiver zu gestalten, wurden für die erfolgreichsten und fleißigsten Jäger Sachpreise verteilt. Da eine beachtliche Anzahl der Jagdhornbläser der Kreisgruppe auch unserer Hegegemeinschaft angehört, wird die Streckenlegung auch immer von unseren Bläsern stimmungsvoll mitgestaltet.
Auf Initiative von Sepp Reiser und Andreas Maier in Zusammenarbeit mit der CSU Ortsgruppe Aschau, Gertraud Reiser, konnte der Schwarzwildbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Herr Franz Loderer, für ein sehr interessantes und aufschlussreiches Referat mit anschließender Podiumsdiskussion gewonnen werden. Aufgrund der zunehmenden Schwarzwildvorkommen, vorerst noch hauptsächlich als Wechselwild im Landkreis und auch in unserer Hegegemeinschaft, war das Interesse bei Jägern und Landwirten sehr groß. Die Aschauer Mehrzweckhalle war gut gefüllt. Gäste auf dem Podium waren Dr. Erich Loserth und Uli Niederschweiberer. Herr Dr. Marcel Huber war krankheitsbedingt entschuldigt.
Im Jahr 2011 richtete die Hegegemeinschaft 3 die Hubertusmesse aus. In der neurenovierten Pfarrkirche in Obertaufkirchen zelebrierte Herr Pfarrer Karlic, selbst Jäger, die Hubertusmesse. Die Jagdhornbläser umrahmten sie feierlich.
Wir bitten für die Tiere, die als deine Geschöpfe neben uns leben, dass sie Raum haben sich zu entfalten. Wir bitten daher vor allem für uns Menschen, dass wir in unserem Handeln deine Geschöpfe vor Augen haben und ihr Lebensrecht respektieren. Lass die Lebensgemeinschaft Wald mit Wild weiter bestehen und das Wild nicht zum Schädling und den Jäger nicht zum Schädlingsbekämpfer verkommen. (Fürbitte aus der Hubertusmesse)
Einzelne Mitglieder unserer Hegegemeinschaft beteiligen sich auch regelmäßig bei den Führungen von Schulklassen und bringen so die Jagd im ganzen Umfang mit Wildarten, Tierspuren, Bäumen, Jagdhunden kindgerecht und spielerisch bereits den jüngsten Mitbürgern nahe. Hier wird deutlich, wie wichtig Öffentlichkeitsarbeit ist, um die Jagd bereits den Schülern zu erläutern. Da auch Lehrkräfte und Vertreter der Elternschaft beiwohnen, ergeben sich häufig interessante Gespräche.
Es liegt wohl an der knappen Zeit der einzelnen Jäger, dass das gesellschaftliche Leben innerhalb der Hegegemeinschaft etwas kurz kommt. Daran kann gearbeitet werden.
Wild- und Tierarten
Wie im gesamten Land, gilt auch bei uns das Reh als Hauptwildart. Obwohl zahlenmäßig stark rückläufig, wird es verantwortlich gemacht, den natürlichen Waldumbau zu behindern und macht Reviere in unserer Hegegemeinschaft zu „roten Revieren“. Konnten in früheren Jahren große Hasen- und Fasanenstrecken erzielt werden, so werden diese Wildarten immer seltener. Schwarzwild kommt immer öfter in allen Revieren vor, momentan noch als Wechselwild. Entlang der Isen aber auch an Bächen und Weihern fühlt sich die Stockente wohl.
Wie bereits erwähnt, siedeln sich erfreulicherweise wieder Kiebitz, Bekassine, großer Brachvogel an. Schnepfen, Rebhühner sind derzeit noch Rarität. Dafür bereitet die Rabenkrähe den Landwirten Sorgen. Fuchs und Dachs sind relativ häufig anzutreffen. Der Biber hinterlässt auch entlang der Isen, Goldach und Ornau seine Spuren. Natürlich tummeln sich noch viele Tierarten, deren Aufzählung den Rahmen sprengen würde.
A94
Durch den Bau der A94 werden ganze Revierteile in der jagdlichen Nutzung stark eingeschränkt. Die Trasse zerschneidet die Reviere Rattenkirchen, Weidenbach, Obertaufkirchen Ost und West, sowie Schwindegg. Ganze Waldstreifen wurden abgeholzt und die Wiesen im Trassenbereich abgeschoben. Durch den Baulärm und Baustellenverkehr ist eine Bejagung in diesen Bereichen großräumig schier unmöglich. Anblick beim Ansitz in der Umgebung der Trasse ist eine Seltenheit. Hoffen wir, dass sich nach Fertigstellung der Autobahn die Wildunfälle nicht drastisch erhöhen.